EILUN FEER SKUUL
54° 41' 32" N - 8° 33' 23" O
Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 28.03.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-03-15 18:46:06

Italien 2022: Italien - Gardasee - 2022
Leiter:Fr. Gründler
„Vallah ich schwöre, das war die beste Fahrt!
Was ist das beste Mittel gegen ansteigende Langeweile und Dauerkälte in der Heimat? Genau, möglichst weit in den Süden fahren! Das hat unsere Klasse auch direkt gemacht. Alles durchgeplant von Nomie Hansen machten wir uns zwei Wochen vor den Sommerferien auf nach San Benedetto am Gardasee. Wir, das waren fast alle der Q1G, sowie Frau Koop und Frau Gründler. Es ging Sonntagnachmittag los. 22 Stunden Fahrt können ganz schön lange sein, aber wenn man nachts die Hälfte davon schlafen kann, vergeht sie umso schneller. Zudem haben wir noch eine Berliner Klasse abgeholt, was die Fahrt umso turbulenter machte. Unsere Vorurteile aus Fak Ju Göhte bestätigten sich jedenfalls in vielen Dingen. Wir wurden mit Begriffen wie „Vallah“ und „Ich schwöre Digga!“ begrüßt.
Als wir in Italien ankamen, rechneten wir nicht mit der Wärme, die uns in der Wettervorhersage angezeigt wurde. Doch wir gingen quasi in eine Wand aus 35° in praller Sonne, was den Kreislauf von einigen ziemlich zum Schwanken brachte. Da gab es nur eine Lösung: erstmal in den Pool. Das war die perfekte Erfrischung und genau der richtige Ausklang für unseren ersten Abend am Gardasee. Gewohnt haben wir in kleinen mobilen Tinyhäusern auf einer Sport-und Freizeitanlage. Sie waren zwar schon etwas alt, aber gemütlich. Auch wenn eine Gruppe das Pech verfolgte, denn Nomie, Hanna, Imke mussten sogar zweimal ihr kleines Häuschen wechseln auf Grund der Klimaanlage und eines großen Haufens an Ameisen!
Am ersten richtigen Tag in Bella Italia stand eine Bootstour auf der Agenda. Fini, unsere geniale Busfahrerin, brachte uns nach Riva, von wo aus wir in einem Schnellboot erst nach Limone und dann nach Malcesine fuhren. Limone machte seinem Namen alle Ehre, man sah Zitronen an jeder Ecke: als Frucht, als Gewürz oder Getränk oder abgebildet auf Souvenirs.
In zwei Stunden sahen wir uns in Gruppen um und aßen leckeres italienisches Essen. Während wir frischen Limoncello tranken, küsste meine (Clara) Brille plötzlich den Grund des Gardasees. Ich war eine Attraktion für die Touristen am Hafen, als ich in meinen Klamotten ins Wasser ging, um sie wieder hochzuholen. Gott sei Dank bekam ich sie zurück und auch die Klamotten trockneten schnell in der Wärme.
In Malcesine gingen einige von uns dann das erste Mal so richtig im Gardasee baden, das Wasser war herrlich klar und angenehm. Einige italienische Kinder sprangen von einem Felsen ins Wasser, was uns von unseren Lehrern dann doch verwehrt wurde. Zurück in San Benedetto ließen wir den Abend bei Musik und Tanz am Pool der Ferienanlage ausklingen. Und da kamen so einige Tanztalente unter uns zum Vorschein! Aber psssst: Was in Italien passiert, bleibt in Italien.
Mittwoch war wohl der spannendste Tag, denn da sind wir Canyoning gegangen. Die meisten von uns haben sich riesig darauf gefreut. In einem kleinen katholischen Ort trafen wir Robert und Fabian, unsere Tourguides. Sie erklärten uns alles und gaben uns passende Neoprenanzüge. Und an diesem Tag lernten wir wohl alle, wie es sich anfühlt, wenn man eine Klamotte zu heiß gewaschen hat. Die Neoprenanzüge waren absolut eng! Mit viel Ziehen und einem Haufen an Flüchen schafften wir es alle, sie anzuziehen. Das Schlimmste geschafft, dachten wir! Doch dann hieß es 25 Minuten bei 35° den Berg hinauf, schließlich startet man Canyoning ja von oben! Wahrscheinlich hat keiner von uns bisher so dolle geschwitzt wie an diesem Nachmittag und die kleine Wanderung war wohl die größte Herausforderung an der Tour. Wir alle waren froh, als wir endlich oben angekommen waren und uns im Wasser abkühlen konnten. Dann ging es den Weg wieder herunter, aber nun auf die coole Art. An insgesamt sechs Wasserfällen durften wir herunter, wovon wir fünf vor allem hinabkletterten. Für mich persönlich eine Herausforderung, denn ich habe schreckliche Höhenangst, doch es machte auch einen großen Spaß. Bei ungefähr der Hälfte trafen wir auf Frau Gründler, die mit einigen Schülern den normalen Weg wieder hinunterlief. Mit absolut hilfreichen Kommentaren filmte sie jeden von uns beim Abstieg des dritten Wasserfalls und wir durften natürlich nicht vergessen zu lächeln!
Am letzten Wasserfall durften wir dann endlich herunterspringen. Ich gebe zu, dass alle außer ich sich getraut haben, aber als wir durch waren, waren wir hellauf begeistert. Die Tour hat super Spaß gemacht! Das mussten wir abends gleich wieder mit ein bisschen Tanz feiern!
Am Donnerstag fuhren wir zusammen mit den Berlinern in die berühmt berüchtigte Wasserstadt Italiens: Venedig! Bei 35° im Schatten hatten wir den ganzen Tag zur freien Verfügung und konnten uns beispielsweise den großen St. Markus Platz angucken. Und jede Gruppe schaffte es auch mindestens einmal, sich in den vielen kleinen Gassen zu verirren. Die 400 Brücken Venedigs sahen gefühlt aber auch alle gleich aus! Wir hatten dennoch einen schönen, wenn auch superheißen Tag. Mehr als von Schatten zu Schatten laufen, war kaum drin, dagegen half nur leckeres italienisches Eis oder ein schattiges Café.
In einem von ihnen trafen wir auch auf die Berliner Lehrer, die für ihr anstrengendes Programm, das sie geplant hatten, dringend den ganzen Tag benötigten! Venedig war wirklich schön, aber dennoch waren wir alle froh, als wir zum Bus zurückkehren und die Klimaanlage genießen konnten. Fini hatte vorgesorgt, denn während des Tages hatten 47° im Bus geherrscht!
Unsere Klasse hatte jedenfalls genug Zeit, sich wieder zu akklimatisieren, denn auf die Berliner Klasse warteten wir eine halbe Stunde vergeblich.
Unsere Laune war dementsprechend kühl, als wir endlich wieder Richtung San Benedetto aufbrachen, aber der Berliner Klasse konnte man nicht lange böse sein.
Zacha, einer der Berliner Schüler, führte uns auf der Rückfahrt in die Sprache des Fak Ju Göthe Slangs ein. Wir lernten Wörter wie Mashkal, was Berliner „Stress“ bedeutete oder Harakatz, woran vor allem Frau Gründler und Frau Koop ihre Freude hatten, denn die Aussprache war ganz besonders. Und so wurden aus Vorurteilen Freunde, denn Zacha stellte sich als ein echt netter Kumpel heraus, zudem einige aus unserer Klasse auch weiterhin Kontakt halten und der selbstverständlich nächstes Jahr zu unserem Abiball kommt!
Der Freitag war leider schon unser letzter Tag, den wir mit einer Kanutour genossen. Mit jeweils zwei Leuten in einem Kanu fuhren wir einmal entlang der Küste hoch bis nach Peschiera und wieder zurück. Und wir kassierten eine Strafpredigt von unserem Kanuführer, den wir „Jesus“ nannten, denn wir waren unerlaubterweise vorausgefahren. Gott sei Dank ist keinem etwas passiert, weshalb wir unsere Konzentration auf unsere Ferienanlage richteten. Denn während wir gemütlich über den See schipperten, musste Alisa sich eine italienische Tirade anhören, dass wir innerhalb von 30 Minuten die mobilen Tinyhäuser verlassen haben mussten! Stress pur für uns alle, denn aufgeräumt und gepackt hatten wir selbstverständlich noch nicht.
Doch wir schafften es, alles zusammenzuraffen. Unser Gepäck durften wir glücklicherweise an der Rezeption abladen und dann hieß es: Pool Time! Den Rest unserer Zeit verbrachten wir dort und versuchten ein letztes Mal zumindest etwas Sonnenbräune zu bekommen. Oder auch das genaue Gegenteil.
Als wir uns dann abends endgültig von Italien verabschieden mussten, waren wir mehr als traurig, dass wir nicht noch ein paar Tage länger hätten bleiben können, aber wir freuten uns auch auf zu Hause.
Wir sammelten die Berliner im Gardaland ein und lieferten sie am nächsten Morgen zuverlässig in Berlin ab. Wir verabschiedeten uns von Zacha und Jennifer und all den anderen Schülern und beobachteten ihre Lehrer gaaaaaanz genau. Wir sind uns ziemlich sicher, dass da bestimmt noch mehr hintersteckte!
Unsere Rückfahrt wurde dann doch um einiges quälender als die Hinfahrt. Von wegen, die Rückfahrt verläuft immer schneller. Als wir vor Hamburg noch in einen Stau gerieten, hatte wohl auch der Letzte aus unserer Klasse keine Lust mehr. Der Stopp bei McDonalds war eine schöne Abwechslung.
Und dann gaben wir abends nochmal richtig Gas, denn mit Müh und Not bekamen wir das 19 Uhr Schiff. Unsere Kursfahrt muss ja schließlich mit ein bisschen Trubel enden! Wir waren alle froh und auch ein bisschen traurig, als mit der Schifffahrt nun auch unsere Kursfahrt endete. Gegenseitig erinnerten wir uns an viele schöne Momente der Woche. Es war spannend und schön und auch ziemlich warm. Aber wir hatten alle eine Menge Spaß mit vielen schönen Erinnerungen. Es war ein gelungener Abschied für die 12. Klasse und ein guter Start für fünf lange Wochen an Sommerferien. Und es hat unsere Klasse bestimmt nochmal um einiges enger zusammengeschweißt.