EILUN FEER SKUUL
54° 41' 32" N - 8° 33' 23" O
Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 26.04.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-04-05 20:27:19

Presseberichte
Presseberichte des Jahres 2020
Digitalisierung an der EFS
Freitag, erste Doppelstunde an der Eilun Feer Skuul. Geschäftiges Gemurmel unter den Gesichtsmasken. Die immerhin 30 Schüler starke Klasse 7g füllt den Computerraum Süd, alle schauen konzentriert auf ihre Laptops und versuchen, aus dem digitalen Arbeitsbogen-Rätsel Hauptstädte der Welt zu finden. Lehrer Niels Protz leitet seine Klasse durch das neue Lernmanagementsystem (LMS) „Itslearning“, das den Schulen vom Land Schleswig-Holstein bereitgestellt wird, um eine verlässliche und datenschutzkonforme Möglichkeit zu bieten, im „Fall der Fälle“ auch Distanzunterricht durchführen zu können. Bereits seit Ende der Sommerferien hatten sich Lehrer der Arbeitsgemeinschaft „Digitalisierung“ (Leitung Sascha Rochhausen) in Online-Seminaren fortgebildet, um als Multiplikatoren alle Kollegen während eines Schulentwicklungstages in das neue LMS einzuführen. „Itslearning“ steht diese Tage nun auf dem Stundenplan einer jeden Klasse, was die Stundenplanlogistik ein wenig durcheinanderwirbelt, aber ein absolutes Muss ist. Natürlich ist das pädagogische Konzept kein „dröges“ Abarbeiten eines neuen Systems, sondern kann mit einer Rallye durchaus eine spannende Stunde sein, zumal am Ende auf einen Mausklick zu sehen ist, wer zuerst seinen Arbeitsbogen abgegeben und wer die meisten Hauptstädte gefunden hat. Pläne, Aufgaben, Berichtigungen, Einrichten einer Nachrichtenseite – „itslearning“ ist umfangreich und vielfältig, aber dennoch benutzerfreundlich. „Es ist recht einfach zu bedienen“, sagt Siebtklässler Riewert, „vor allem muss nichts ausgedruckt werden. Man kann hier am Laptop alles ausfüllen.“ Seine Mitschülerin Linda stimmt ihm zu, die beim Frühjahrs-Lockdown noch viele Emails hin und her senden musste. Die zu bearbeitenden Aufgaben sind mit „itslearning“ dagegen schnell übermittelt, auf einen Blick kann der Lehrer sehen, wer „abgegeben“ hat und wer noch nicht. „Der Vorteil des LMS ist“, so Protz, „dass sie browserbasiert ist und unabhängig ist von der Software. Diese ist nämlich integriert. Somit kann jeder Schüler, einerlei welche Software er zuhause hat, mit dem Programm arbeiten.“ Ursprünglich, so Protz weiter, käme das LMS aus Norwegen, wo es schon viele Jahre erfolgreich eingesetzt werde. Diverse Bundesländer hätten schon Erfahrungen mit dem Programm, das Land Schleswig-Holstein habe es auf Anraten des Bildungsministeriums mit diesem Schuljahr eingeführt. Somit ist die Eilun Feer Skuul eine der ersten Schulen des Landes, die auf einen möglichen zweiten Lockdown vorbereitet ist, auch wenn das LMS darüber hinaus eine Plattform des gemeinsamen Arbeitens ist, wie Lehrerin Christina Koop erklärt. Für die Schüler bildet das neue System auch eine weitere Kommunikationsplattform, die jedoch unter der Überschrift „Schule“ steht. Protz erklärt der Klasse, die schon etwas neugierig auf den Button „Neue Nachrichten“ blinzelt, dass die Administratoren der Schule jederzeit einsehen könnten, wer wem was geschrieben habe, so dass z.B. Mobbing hier schnell unterbunden werden könne. Er unterstreicht mit seiner Kollegin Koop die Vorzüge des Systems, auch wenn selbst die eingewiesenen Kollegen erst einen Bruchteil des Programms nutzten und das Einarbeiten enorm viel zusätzliche Zeit in Anspruch genommen habe. Auf die Bedarfsumfrage an der Schule folgte die Anschaffung von 70 Laptops durch das Amt Föhr Amrum, die nun leihweise über die Schule den Schülern zur Verfügung gestellt werden. Ob die klasseninterne Umfrage repräsentativ ist, können wohl nur die Lehrkräfte beurteilen, doch Eltern sollten sich dem neuen System nicht verschließen, denn immerhin antworteten 68% der Schüler aus der 7g, dass sie bei Problemen ihre Eltern fragen würden.
G. Roeloffs, Der Inselbote, 30.11.2020

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