EILUN FEER SKUUL
54° 41' 32" N - 8° 33' 23" O
Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 16.04.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-04-05 20:27:19

Presseberichte
Presseberichte des Jahres
Eine Woche Chefsessel statt Schulbank
„Ich würde es wieder machen“, zog Kilian Timm sein persönliches Fazit und Ida Pergande meinte: „Man versteht allmählich das Prinzip, wenn mehrere Runden gespielt sind“. Beide sind Schüler der 11. Klasse der Eilun Feer Skuul und haben für eine Woche die Schulbank mit dem Chefsessel in einem fiktiven Unternehmen getauscht. In dem langjährig erprobten Planspiel WIWAG (Wirtschaftswochen AG) ging es darum, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, mit den Gruppenmitgliedern zu diskutieren und letztlich klare Entscheidungen für das nächste Geschäftsjahr zu treffen. Diesmal hatten sich drei konkurrierende Unternehmen auf die Produktion und den Vertrieb von Schuhen geeinigt. Sollen wir modernere Maschinen kaufen, unser Personal besser ausbilden und mehr ins Marketing investieren? Oder lieber die Qualität steigern und gleichzeitig den Verkaufspreis senken, um den Markt zu dominieren? Fragestellungen dieser Art mussten letztlich in Entscheidungen münden, deren Konsequenzen sich in den Kennzahlen des Jahresabschlusses zeigten. Diese Zahlen wurden dann für alle drei Unternehmen berechnet und bildeten die Grundlage für die Entscheidungen im folgenden Geschäftsjahr.

„Ich erlebe hier Sachen, die ich so noch nicht erlebt habe“, meinte Spielleiter Wolfgang Pfeffer durchaus positiv, und nannte als Beispiel eine Firma, die in der einen Periode kaum etwas verkauft und einen riesigen Lagerbestand aufgebaut hatte, den sie aber in der Folgeperiode durch gute Entscheidungen im Vertrieb komplett verkaufen konnte. „Fünf Spielrunden müssen sein, drumherum nur das Nötigste“, brachte Pfeffer das Wochenprogramm auf den Punkt. Mit „drumherum“ waren die Fachvorträge gemeint, die vormittags zu speziellen wirtschaftlichen Themen gehalten wurden. Dafür konnte wieder Heiko Runge von der Nord-Ostsee Sparkasse gewonnen werden sowie auch Wipo-Lehrerin Dorota Scherer, die im Übrigen die gesamte Woche begleitete. Pfeffer selbst informierte auch in mehreren Vorträgen zu Einzelthemen und stand den Gruppen mit Rat und Tat zur Seite. „Zuerst war es für mich wie ein Wimmelbild“, meinte Gerret Christiansen, der sich einen strukturierteren Einstieg in das Planspiel wünschte. In der Tat waren alle Bereiche stark miteinander vernetzt und aktuelle Themen wie steigende Energiepreise, ökologischer Energiemix und Nachhaltigkeit waren bereits im komplexen Algorithmus des Spiels eingepreist.

Ausgerichtet wurde diese „Wirtschaftswoche“ vom Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e.V. (UVUW), dessen Geschäftsführer Ken Blöcker per Video bei der Pressekonferenz zugeschaltet war. „Wir wollen junge Menschen möglichst früh an wirtschaftliche Fragestellungen heranführen. Wir brauchen junge Menschen, die gut informiert und qualifiziert in die Wirtschaft gehen“, skizzierte Blöcker die Motivation des UVUW, der als Sprachrohr für etwa 400 Unternehmen an der schleswig-holsteinischen Westküste agiert. Schulleiter Carl Wögens freute sich, dass seine Schülerinnen und Schüler wieder in den Genuss eines WIWAGs kommen konnten und dankte dem AWO-Ortsverein Föhr e.V. dafür, dass in ihren Räumlichkeiten eine ganze Woche lang getagt werden konnte.

Am Ende des vierten Geschäftsjahres hatten alle drei Unternehmen einen ähnlichen Marktanteil von 32% bis 34% und die Kennzahlen waren alle im grünen Bereich. „Wenn Sie das jetzt noch versauen, dann ziehe ich Ihnen morgen das Fell über die Ohren“, gab Wolfgang Pfeffer seinen Unternehmensvorständen mit auf den Weg, bevor er die letzte Runde freischaltete und sich die Schülerinnen und Schüler gleich daran machten, ihre wirtschaftliche Lage und die der Mitbewerber zu analysieren, um am Ende die Nase vorn zu haben.

Erk Roeloff, , 1.11.2022

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