EILUN FEER SKUUL
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Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 25.04.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-04-05 20:27:19

Presseberichte
Presseberichte des Jahres 2009
Dreigroschenoper
„Ach Polly, Du musst Dich noch umziehen, Dein Mann wird gehängt….Jetzt sei aber auch ein bisschen fröhlich!“ so Celia Peachum alias Katia Lübcke zu ihrer Tochter (Liesa Petereit) in der Dreigroschenoper, aufgeführt von der Theater-AG und dem Schulorchester des Gymnasiums Insel Föhr. Mit dem Theaterstück von Bertolt Brecht nach der Musik von Kurt Weill hatte sich die Theater-AG um Dr. Udo Gittel in diesem Jahr wieder ein Großprojekt vorgenommen, das schon wegen der Kooperation zwischen Theater und Orchester (Leitung Dirk Kelm) außergewöhnlich sei, so der kommissarische Schulleiter Dr. Manfred Hinrichsen. Da die Gesangspassagen mithilfe der Musiklehrerin Diana Jeß eingeübt wurden, seien bereits drei Lehrer „unter einen Hut“ gebracht worden, dazu noch drei Künstler. „Das ist schon fast eine Sensation!“ lachte Hinrichsen. Mit beeindruckendem Schauspieltalent, immer wieder perfekt vom Orchester begleitet, wurde das Publikum in das London des 18. Jahrhunderts entführt und Zeuge des Konkurrenz- und Existenzkampfes zwischen Macheath, auch Mackie Messer genannt (Hauke Marczinkowski) und Jonathan Peachum (Fabian Raabe). Peachum organisiert und kontrolliert mit seiner „Firma“ „Bettlers Freund“ Londons Bettler „Mein Geschäft ist es, das menschliche Mitleid zu erwecken“ und muss feststellen, dass seine einzige Tochter Polly den Gangster Mackie Messer geheiratet hat, der seinerseits Londons Straßenraub und Einbrüche kontrolliert und nebenbei eine enge Freundschaft zu Tiger-Brown (Hannes Petereit), dem Polizeichef, unterhält, durch dessen Hilfe Mackie Messer bei Scotland Yard ein noch immer unbeschriebenes Blatt ist. Unterdessen räubern Mackies Gangster (Lena Felzmann, Göntje Majchczack, Hanna-Lena Stammer und Elisabeth Martens) weiter, unter anderem Möbel für die Ausstattung zur Hochzeit mit Polly. Allen Warnungen Pollys zum Trotz, dass Schwiegervater Peachum Mackie am Galgen sehen will, „rettet“ sich dieser statt aufs Moor von Highgate ins Hurenhaus von Turnbridge, wo er von seiner ehemaligen Geliebten, Spelunken-Jenny (Dagmar Finckh), gegen Peachums Bestechungsgeld verraten wird, denn auch hier zählt: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Aus dem Gefängnis kann Mackie wegen nachlässiger Bewachung (Roluf Sörensen) und mit Lucys (Lisa Cropp) Hilfe fliehen, da auch sie, obwohl Polizeichef Browns Tochter, in die Reihe der früheren Geliebten gehört. Mackie rettet sich ein weiteres Mal zu den Huren und wird zum zweiten Mal verraten, er soll am Krönungstag der Königin gehängt werden. Doch bevor es zur Vollstreckung kommt, erscheint Tiger-Brown als berittener Bote der Königin und verkündet nicht nur die Begnadigung Mackies, sondern auch dessen Erhebung in den Adelsstand. Mit deutlichem Bezug zur Gegenwart erscheint Macs Abbitte, perfekt vorgetragen von Hauke Marczinkowski: „…Wir kleinen bürgerlichen Handwerker, die wir mit dem biederen Brecheisen an den Nickelkassen der kleinen Ladenbesitzer arbeiten, werden von den Großunternehmen verschlungen, hinter denen die Banken stehen. Was ist ein Dietrich gegen einen Ackermann?“, so Mackie frei nach Brecht. Drei Stunden lang schafften es Orchester und Theater, die Zuhörer zu fesseln und zu begeistern. Eine beachtliche Doppelrolle besetzte Gesche Steinhagen, die ihren Bühnenplatz als Schauspielerin immer wieder mit dem Orchestergraben tau-schen musste. Einen besonders lauten Applaus erhielt Fabian Raabe, der in seiner Rolle als Jonathan Peachum mehr als überzeugte und sowohl hervorragendes schauspielerisches wie auch gesangliches Talent bewies.
Ein dramatisches Ende naht...
WYK/ ger, Der Inselbote, 18.5.2009

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